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Jochen Mader aka Skyence - Musik Talk mit Polarity

Talk | Apr 17, 2024

In dem Video geht es um den Unterschied zwischen professionellem Musikmachen und privatem Musikmachen. Der Sprecher erklärt, dass er als Komponist und Musiker zwar professionell arbeitet, aber auch gerne einfach rumdödelt und Musik für sich selbst macht. Er spricht auch über die Veränderungen in der Musikindustrie und die Auswirkungen der KI-Technologie auf die Musikproduktion.

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In dieser Episode des Podcasts diskutiert der Host mit Jochen Mada, auch bekannt als Sky Ant, über die Nuancen des Musikerlebens, insbesondere aus der Perspektive eines professionellen Musikers. Hier sind einige Kernpunkte der Diskussion:

Die Diskussion bietet tiefe Einblicke in die persönlichen und beruflichen Erfahrungen eines langjährigen Musikproduzenten, der sich zwischen den Erwartungen der Industrie und seinen eigenen kreativen Ambitionen bewegt.

Questions & Answers

Maybe you dont watch the video, here are some important takeaways:

Unterschied zwischen Amateur- und Profimusikern

Für mich besteht der Unterschied zwischen Amateur- und Profimusikern darin, ob man seinen Lebensunterhalt hauptsächlich mit Musik verdient oder nicht. Obwohl ich mich selbst früher schwer damit getan habe, mich als Profimusiker zu bezeichnen, habe ich akzeptiert, dass ich meinen Haupterwerb mit Musik mache und komponiere. Auch wenn ich nicht in derselben Liga wie berühmte Komponisten bin, kann ich dennoch sagen, dass ich professionell Musik mache.

Die Herausforderungen als Künstler in der Musikbranche

Ich habe mich lange Zeit schwer damit getan, mich selbst als Künstler zu sehen, da ich Musik immer mehr als Arbeit oder Job betrachtet habe. Es fiel mir auch schwer, mich als Komponist zu bezeichnen, da ich andere Musiker als Beethoven oder Johann Johannson betrachte. Dennoch verdiene ich meinen Haupterwerb mit Musik und kann daher als Profimusiker oder Komponist bezeichnet werden. Ich habe mich hauptsächlich auf Filmmusik und Werbung spezialisiert, habe aber auch Alben ohne Bilder veröffentlicht.

Die Bedeutung von Konzeptalben und Alben in der heutigen Musiklandschaft

Ich persönlich finde das Konzept von Alben nicht verkehrt, da sie eine sinnvolle Abfolge von Songs bieten können. Allerdings hat sich die Art und Weise, wie Musik konsumiert wird, mit der Zeit geändert. Früher hörte man ein Album von vorne bis hinten, während heute viele Menschen einzelne Tracks auswählen und sich eigene Playlists zusammenstellen. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass sich die Musiklandschaft verändert hat, aber es gibt immer noch Menschen, die Alben als Ganzes schätzen und gerne Geschichten oder Themen in der Musik verarbeiten.

Die Auswirkungen von KI und AI auf die Musikindustrie

Ich sehe KI und AI nicht unbedingt als Bedrohung für meine Arbeit in der Musikbranche. Klar gibt es schon jetzt Text-to-Speech-Engines und andere KI-Technologien, die Sprecher oder andere kreative Berufe ersetzen können. Aber letztendlich sind solche Technologien immer nur eine Sprosse auf der Leiter des Fortschritts. Was für mich wichtig ist, ist dass wir einen Weg finden, um diejenigen aufzufangen, die von den Veränderungen betroffen sind und ihre Arbeit nicht mehr ausführen können. Die KI kann uns auch neue Möglichkeiten eröffnen, innovative Wege zu gehen und uns weiterzuentwickeln.

Transcription

This is what im talking about in this video. The text is transcribed by AI, so it might not be perfect. If you find any mistakes, please let me know.
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[00:00:00] Also, ich lass einfach mal laufen.
[00:00:03] Also, bei mir heute im Talk ist Jochen Mada, aka Sky Ant.
[00:00:08] Ich geniochen eigentlich schon seit 20 Jahren, deswegen ist es ein bisschen komisch jetzt,
[00:00:13] dass ich mit ihm das auch aufnehme, weil wir normalerweise auch jeden Tag nochmal erzählen.
[00:00:18] Und ja, ist ein bisschen komische Situation.
[00:00:21] Gut, also ich hab mir oft geschrieben, das erste Ding ist ja,
[00:00:27] du bist ja auch Musiker eigentlich wie ich, aber man kann ja schon sagen, dass du eigentlich,
[00:00:32] sagen wir mal, Profimusiker bist, oder?
[00:00:35] Also, Profimusiker ist ja eigentlich normalerweise was anderes,
[00:00:39] aber eigentlich machst du ja professionell Musik, oder?
[00:00:42] Ja, ich hab mir lange schwer damit getan, wenn Leute mich gefragt haben, was ich mache,
[00:00:48] dann zu sagen, ich bin ein Komponist, weil das halt so,
[00:00:52] ein Komponist ist für mich halt ein Beethoven oder weil sie nicht etwas aktueller,
[00:00:58] vielleicht ein Johann Johannson oder sowas, das sind für mich Komponisten.
[00:01:03] Und ich hab mich nie so gesehen, aber ich hab mir auch lange damit schwer getan,
[00:01:06] mich als Künstler zu verstehen, weil das für mich halt immer eher Arbeit oder Job war.
[00:01:13] Aber ja, wenn man sagt, ich verdiene meinen Haupteinkommen mit Musik,
[00:01:18] dann bin ich Profimusiker oder Komponist oder zumindest irgendwas in diese Richtung.
[00:01:26] Ich hab jetzt, weil ich nicht 15, 16 Jahre, also ein schwimmender Einstieg,
[00:01:33] halt einfach Musik für Filme und Werbung und Bewegbild allgemein gemacht
[00:01:38] und auch ohne Bild das ein oder andere Album released.
[00:01:42] Ja, also machst du quasi auch, also machst du Privatmusik, du machst professionell Musik
[00:01:49] und du dödelst einfach auch noch so rum.
[00:01:52] Also sagen wir mal, ich fühl mich eher so, ich mach zwar jetzt YouTube-Video,
[00:01:55] aber eigentlich dödel ich ja nur so rum.
[00:01:58] Also ich hab jetzt nicht irgendwie einen Auftraggeber, ich hab nicht irgendwie jetzt
[00:02:02] ein Album irgendwie, was ich mache mit so einer Vision oder so.
[00:02:05] Also ich hab ja letztes Jahr schon mit anderen gesprochen, die haben so eine richtige Vision,
[00:02:08] die setzt sich da hin und denkt dann, ich will jetzt irgendwie,
[00:02:12] das ist jetzt so mein Album, da will ich hin und so, das hab ich ja alles gar nicht.
[00:02:15] Ich setze mich quasi abends hin, mach Bitwig auf, schraube ein bisschen dran rum,
[00:02:20] dann kommt irgendjemand raus und wenn ich irgendjemand cooles raus finde,
[00:02:23] mach ich ein Video drüber. Also so ist es jetzt bei mir.
[00:02:27] Ja, du hast da irgendwann, also du warst ja auch mal in dem Realm,
[00:02:34] wo man Alben macht und versucht Songs zusammenzukriegen,
[00:02:39] in irgendeine Form zu pressen und ein Stück zu releasen
[00:02:42] und man möchte dann auch, dass die Leute das von vorne bis hinten hören,
[00:02:45] weil da irgendwie ein Sinn dahinter ist.
[00:02:47] Aber du hast irgendwann den Absprung davon geschafft
[00:02:50] und hast auch recht früh erkannt so dieses,
[00:02:53] das Alben zumindest in der elektronischen Musik,
[00:02:57] damals war es ja noch viel mehr Drum & Bass-Lustig,
[00:03:03] dass das da gar nicht mehr so gehört wird, gefragt ist.
[00:03:08] Und das ist recht schnell aufgebrochen.
[00:03:10] Ich bin da bis heute noch nicht drüber weg sozusagen,
[00:03:13] also ich versuche immer noch Dinge in Alben zu packen
[00:03:16] und versuche eine gewisse, ich will nicht sagen, eine Geschichte zu erzählen,
[00:03:21] also ich mach keine Konzeptalben oder sowas,
[00:03:24] aber ich such mir schon Themen, die mich interessieren,
[00:03:27] vor allem weil ich halt auch sehr viel Inspiration aus wissenschaftlichen Themen
[00:03:32] oder solchen Dingen ziehe.
[00:03:34] Suche mir schon Themen, die ich dann versuche,
[00:03:38] ein bisschen zu verarbeiten in der Musik
[00:03:40] und dann ist das schon ein bisschen mehr konzeptionell
[00:03:42] und auch ein bisschen mehr so, dass ich mir denke,
[00:03:45] das sollte man am Stück hören.
[00:03:47] Aber das ist, ich kann das nicht loslassen,
[00:03:51] ich bewundere das aber, dass du das irgendwann geschafft hast
[00:03:54] zu diesen einfach machen.
[00:03:57] Ich brauche immer einen Plan, ich brauche immer einen Auftrag.
[00:03:59] Also ich finde ja, das Konzept von Alben finde ich ja gar nicht so verkehrt.
[00:04:03] Also wenn ich das alles röre und so, das ergibt ja alles Sinn.
[00:04:07] Aber so wie heutzutage die Musik konsumiert wird,
[00:04:12] macht es keinen Sinn irgendwie, finde ich.
[00:04:15] Also früher hat es halt Kassette, was wir sich CD oder so,
[00:04:19] und die hast du dann gekauft,
[00:04:20] und du hast dann vorne bis hin durchgehört oder mehrmals
[00:04:23] und dann bist du rumgesprungen oder erst hast du die Hitz gesucht
[00:04:26] oder erst die Hitz gespielt, die du so kanntest, also die Singles und so.
[00:04:31] Und ja, heute ist das ja alles ein bisschen anders.
[00:04:34] Heute sucht man sich so seine Tracks zusammen.
[00:04:36] Ich finde auch, wenn ich auf Bandcamp gehe oder so
[00:04:38] und suche mir dann jetzt irgendwie was zu mixen,
[00:04:40] dann kaufe ich da auch keine Alben.
[00:04:43] Dann sind da bloß so zwei, drei Sachen dabei, die man gefallen
[00:04:45] und den Rest skippe ich dann.
[00:04:47] Ja, aber ich muss sagen, beim Hören habe ich das schon auch vermehrt,
[00:04:53] dass ich nicht mehr Alben höre.
[00:04:55] Es gibt so ein paar Alben, so aus den letzten 20 Jahren,
[00:04:58] die ich fast immer als Album höre,
[00:05:00] weil das halt so Musik ist, die ich anmache,
[00:05:02] wenn ich mal Bürokram mache oder wenn ich zeichne
[00:05:05] oder irgendwas ohne Musik mache.
[00:05:07] Und dann höre ich das auch am Stück durch.
[00:05:10] Aber bei mir kommt das, glaube ich, auch so ein bisschen auch vom Beruf,
[00:05:16] dass du halt, wenn du an Filmen, wenn du an Bildarbeitest,
[00:05:20] musst du mit Konzept rangehen.
[00:05:22] Das ist so halt nicht, ich pflege,
[00:05:24] dann fügt sich das später halt nicht zu einem Gesamtding zusammen.
[00:05:30] Und deswegen mag ich dieses konzeptionelle Arbeiten eigentlich immer noch.
[00:05:34] Ich mache das auch sehr gerne.
[00:05:37] Aber wird mir manchmal schon auch wünschen,
[00:05:39] nicht lernen, dass jetzt gerade erst so nach 20 Jahren Musik machen
[00:05:42] oder noch länger, dass ich halt auch einfach mal Sachen loslassen muss
[00:05:49] und raus hauen muss im Prinzip.
[00:05:51] Einfach mal ein Track fertig machen
[00:05:53] und dann geht der halt auch mal so auf Bandcamp,
[00:05:56] ohne dass es jetzt gleich ein 20 Track Album sein muss.
[00:05:59] Ich merke, dass mir das gut tut,
[00:06:02] aber ich tue mir schwer damit auf jeden Fall.
[00:06:05] Naja, ja, ja, also ist auf jeden Fall schon ein anderes Gebiet.
[00:06:10] Also zum Beispiel, wenn man jetzt sagen wird,
[00:06:13] man mag vielleicht keine Alpen,
[00:06:15] aber dadurch, dass man jetzt diese elektronischen Medien hat,
[00:06:18] kann man ja auch sagen, ich mache jetzt einfach mal ein Track 20 Minuten lang
[00:06:21] oder 30 Minuten.
[00:06:23] Man kann auch sagen, ich erzähle dann irgendwie eine Story von Anfang bis Ende,
[00:06:26] ohne dass es jetzt mehrere Tracks sind.
[00:06:28] Ich weiß nicht, ob das vielleicht auch so ein bisschen dem Medium geschuldet war,
[00:06:31] dass es so ist oder dass es so war.
[00:06:34] Das weiß ich jetzt nicht.
[00:06:37] Ja, es kommt ja jetzt auch, hat man zumindest das Gefühl,
[00:06:40] kommt ja auch so in der Popmusik wieder ein bisschen,
[00:06:43] dass die Leute auch sich mehr trauen.
[00:06:46] Die Leute, die sich immer wagen oder einfach auf ihren Namen auch so ein bisschen scheißen
[00:06:50] und sagen, egal wer ich bin und als wer ich gesehen werde,
[00:06:55] ich mache das, wozu ich Bock habe.
[00:06:57] Also aktuelles Beispiel, Andre 3000 mit seinem flöten Album.
[00:07:00] Ah ja, da haben Sie auch viel lustig gemacht.
[00:07:03] Also ich meine, klar, es bleibt nie aus, aber...
[00:07:06] Logisch, aber ich glaube, so viel Humor hat er, dass er da drüber steht.
[00:07:10] Und auch einfach gemerkt, also er sagt ja auch selber,
[00:07:15] er wird schon gerne nochmal ein Rap-Album machen,
[00:07:18] aber es ist nicht in ihm drin, gerade so ist.
[00:07:20] Was in ihm drin ist, was raus muss, ist gerade dieses Flöten-Ding.
[00:07:23] Er hat Flöten spielen gelernt und interessiert sich für die Materie
[00:07:25] und sammelt Flöten und dreht da halt drauf ab.
[00:07:28] Also für dich ist das schon cool,
[00:07:32] das schaffen ja viele große Künstler nicht,
[00:07:36] egal ob in Musik oder woanders, dann über ihren Namen drüber zu springen
[00:07:39] und zu sagen, ich bin zwar Andre 3000, aber ich habe jetzt ein Rappenmusik
[00:07:44] und ich mache das jetzt.
[00:07:46] Und ob das jemand kauft oder nicht?
[00:07:48] Ich kann mir auch vorstellen, dass vielleicht auch der Druck zu groß war.
[00:07:52] Also weiß ich jetzt nicht, ich stecke keine Ahnung,
[00:07:56] habe jetzt nichts drüber gehört, aber ich kann mir auch vorstellen,
[00:07:58] wenn dann jemand so gehyped wird, irgendwie mit den ersten 2 Alben
[00:08:01] oder was, was sie da gemacht haben.
[00:08:03] Und dann erwarten jetzt viele nach 20 Jahren,
[00:08:06] oh Gott, was macht er jetzt, was kommt dann?
[00:08:09] Und dass du dann irgendwie den Schiss hast, oh Gott,
[00:08:11] wenn ich jetzt so ein halbes Rappalbum mache,
[00:08:14] weißt du, was dann irgendwie scheiße klingt,
[00:08:16] dann bist du halt auch der Joke der Nation, dann lieber mache ich Flötenmusik,
[00:08:20] mache was komplett unerwartet, das steht über einen Headlines.
[00:08:24] Und mach so einen, aufs, mir interessiert eigentlich alles nicht,
[00:08:27] ich mach jetzt so irgendwas.
[00:08:30] Ja, auch einfach, glaube ich, die Größe musste erstmal haben zu erkennen,
[00:08:34] dass sich Raps halt in der Zeit auch weiterentwickelt hat.
[00:08:38] Und das war halt vor 20, 25 Jahren mal der heiße Scheiß warst
[00:08:43] und das jetzt vielleicht aber gar nicht mehr bist,
[00:08:45] mit dem, was du als Rapp, was du denkst, was Rapp für dich ist
[00:08:48] oder was es sein sollt.
[00:08:50] War ja, hatte ich irgendwann ein Interview mit Peter Fox auch mal gelesen,
[00:08:55] der halt auch gesagt hat, was soll er jetzt noch,
[00:09:00] irgendwelche derben Rappplatten machen
[00:09:04] oder irgendwelche,
[00:09:05] da er am Anfang mit Seed gemacht hat, diese Dancehall-Nummer,
[00:09:08] das ist halt, das ist nicht mehr er, der ist 20 Jahre älter jetzt.
[00:09:11] Warum soll er so tun, als wäre er noch der coole junge Dude?
[00:09:15] Er merkt halt an den jungen Künstlern mit denen er arbeitet,
[00:09:17] dass er das nicht mehr ist.
[00:09:19] Ja, es ist ja auch so ein bisschen, was ich halt immer auch sehe,
[00:09:23] auch mit John Bales Künstlern oder mit Pop-Künstlern oder so,
[00:09:27] dass da immer dieses Zwiegelschweidende Ding gibt.
[00:09:30] Also einmal man macht quasi sein Leben lang immer den selben Sound
[00:09:34] oder die same Tracks.
[00:09:36] Und das ist ja das meistens auch, was die Hörer wollen.
[00:09:39] Also die verlangen das, die kommen richtig, hey, mach doch mal genau,
[00:09:43] was die vor 20 Jahren so geil war und mach das noch mal oder so.
[00:09:47] Aber eigentlich so in einen drin ist man irgendwie schon längst weiter.
[00:09:50] Man möchte dann irgendwie was komplett anderes machen,
[00:09:53] was dann gar nicht mehr so vielleicht mit Mainstream über einstimmt.
[00:09:56] Und dann ist man halt irgendwie die Eintagspflege,
[00:09:58] weil man halt zufällig vor 20 Jahren genau einen Massengeschmack
[00:10:01] durch Zufall getroffen hat oder so.
[00:10:04] Also das stelle ich mir auch schwer vor, wenn man so ein Hit hatte
[00:10:08] und dann hat man den Druck von außen
[00:10:11] und immer das, dass die Leute irgendwie zu was zwingen wollen,
[00:10:15] was man eigentlich gar nicht möchte
[00:10:17] und sich dann trotzdem davon loszulösen, um was anderes zu machen.
[00:10:20] Also finde ich schon...
[00:10:22] Ja, da bist du dann irgendwann Sklave eines eigenen Sounds so ein bisschen.
[00:10:26] Und das ist halt, das passiert dir glaube ich weniger,
[00:10:29] wenn man eher so arbeitet, wie du das machst,
[00:10:31] dass man halt Musik fertig macht und die Tau frisch rauskloppt.
[00:10:35] Dann passiert dir das weniger, dass du vielleicht auch
[00:10:39] ein Sound findest, auf dem du hängen bleibst,
[00:10:42] über längere Zeit.
[00:10:44] Sondern du probierst, erständig irgendwie ein paar andere Dinge aus
[00:10:47] und klopst die halt raus und lässt die los.
[00:10:49] Machst dann das nächste.
[00:10:51] Ja, in dem Sinne bin ich wahrscheinlich...
[00:10:55] Ich habe mir zu gut, dass ich quasi...
[00:10:58] wenn ich immer unerfolgreich war, so musiktechnisch,
[00:11:01] also ich würde mich jetzt nicht so einstufen,
[00:11:03] dass ich jetzt erfolgreich war, weißt du,
[00:11:05] ich bin jetzt nicht so irgendwie, dass ich
[00:11:07] mit der Musik mein Geld verdienen soll,
[00:11:09] ich habe einfach mal irgendwie irgendwas gemacht, so, ne?
[00:11:11] Aber das ist so auch immer drin ein bisschen,
[00:11:13] dass ich einfach irgendwie immer was anderes...
[00:11:16] irgendwas anders machen will.
[00:11:18] Also ich kann mich nicht auf eine Sache so...
[00:11:20] deswegen mache ich auch mal Ambient oder Trump Bass
[00:11:22] oder irgendwas zwischen drin oder so.
[00:11:24] Das ist harm, sonst krieg ich eine Macke, also...
[00:11:27] Es ist halt wiederum, wenn du das beruflich machst,
[00:11:31] so in meiner Branche ist es halt schwer,
[00:11:35] weil du natürlich auch für irgendeinen Sound gebucht wirst,
[00:11:39] sag ich mal, also einen Teil, ne?
[00:11:41] Dass die Leute wissen, du machst das und das...
[00:11:43] darauf hast du die spezialisiert oder das ist dein Sound
[00:11:45] und den können wir genau für den Spot oder für den Kurzfilm
[00:11:48] oder so was weiß ich, brauchen.
[00:11:50] Und dann wirst du natürlich auch wieder in diese Ecke gestellt.
[00:11:53] Und du willst natürlich dann auch den Sound haben.
[00:11:56] Du kommst dann gar nicht um, kommst gar nicht an den Punkt,
[00:11:59] wo du überlegst, oh, hier könnte ich mal irgendwie
[00:12:01] was ganz Ausgefallenes machen, sondern du weißt eigentlich
[00:12:03] ganz genau, okay, die wollen XY oder sie schicken dir ja
[00:12:06] sogar Referenzen, die in eine gewisse Richtung gehen.
[00:12:09] Ich weiß nicht, wie viele Jahre ich...
[00:12:11] Hey, da war... da war ein Moderat schon...
[00:12:15] da hat schon keiner mehr darüber gesprochen, im Prinzip.
[00:12:17] Da war vielleicht auch schon das nächste Album von Moderat raus.
[00:12:20] Da habe ich noch dieses "A New Error" als Referenz gekriegt,
[00:12:24] für Spot.
[00:12:26] Das sind einfach so Dinge, die ziehen sich da lange
[00:12:29] und sich davon zu lösen ist halt, ja, schwierig.
[00:12:32] Also kann man mal kurz dazu sagen, also du machst quasi
[00:12:35] Werbomusik hauptsächlich oder?
[00:12:37] Oder auch... also du machst halt alles eigentlich,
[00:12:39] wo jemand irgendwie ein Sound braucht, Filme
[00:12:41] und Werbung und Projekt oder was auch immer, ne?
[00:12:45] Ich mache auch reine Sounddesign-Projekte,
[00:12:47] wo es gar nicht um Musik geht, sondern wirklich nur
[00:12:49] das Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:12:51] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:12:54] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:12:57] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:13:00] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:13:03] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:13:06] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:13:09] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:13:12] das ist ja auch ein Strykogel, das ist ja auch ein Strykogel,
[00:13:15] ich kann es mal schon immer ein bisschen zusammenreimen.
[00:13:18] Also was würdest du jetzt sagen, sagen wir mal,
[00:13:21] so ich, der jemand den ganzen Tag noch rumdattelt mit Bitwig
[00:13:25] und du, der das professionell macht,
[00:13:27] was würdest du sagen, so das hat größer Unterschied
[00:13:29] oder würdest du sagen, irgendwie das ist halt komplett anders,
[00:13:32] als um sich das irgendwie vorstellt oder also ich hör's ja auch ab und zu mal,
[00:13:36] dass du ein bisschen jammer hast und so was...
[00:13:38] Ja, also ich hab schon einige Leute in bekannten Kreis gehabt,
[00:13:44] die mega gute Produzenten sind und mega gute Produzentinnen und Künstler
[00:13:49] und komplett gegen die Wand gerannt sind in meiner Branche,
[00:13:54] weil du halt dein Künstler, ich, musst du halt einfach hinten anstellen,
[00:13:59] wenn du einen Kunden hast, der eine gewisse Vorstellung hat
[00:14:03] und das ist ja dann nicht nur eine Person,
[00:14:05] wir sprechen ja von, wenn es um ein Werbesport für ein größeres Unternehmen geht,
[00:14:10] dann sprechen wir von einer Werbeagentur, die hat eine Marketingabteilung,
[00:14:13] die beauftragt die Filmproduktion, die Filmproduktion beauftragt mich,
[00:14:17] ich hab mit der Filmproduktion zu tun, die geben ja Feedback,
[00:14:22] also mit einem Regisseur hab ich zu tun,
[00:14:25] dann müssen die aber wieder das bei der Agentur vorzeigen
[00:14:28] und die Agentur hat wieder eine Meinung dazu,
[00:14:30] das heißt du hast nahe so eine Potpourri aus Meinungen zu deiner Arbeit.
[00:14:34] Das dich distanzieren musst, quasi auch ein bisschen.
[00:14:37] Distanzieren musst und auch zwischen den Zeilen lesen können musst.
[00:14:42] Was du eigentlich wollen.
[00:14:44] Weil da natürlich auch über Musik sprechen ist halt mega schwierig.
[00:14:47] Das ist schon schwierig für Leute, die mit Musik zu tun haben
[00:14:49] und dann mit Leuten, die halt nicht unbedingt aus der Musikwelt kommen,
[00:14:54] ist es noch schwieriger.
[00:14:56] Und darfst dich da auch einfach nicht angegriffen fühlen,
[00:14:59] das ist auch so ein grundlegendes Ding.
[00:15:01] Und wenn du halt will ich jemandem, der ein großes Künstler, ich, hat,
[00:15:05] wenn du dem mit so einer zwei Seiten-E-Mail kommst,
[00:15:08] mit Änderungen, für das, was er getan hat,
[00:15:11] dann ist das eine persönliche, da nimmt ja das persönlich.
[00:15:14] Und das kannst du da halt nicht.
[00:15:17] Oder du kannst das persönlich nehmen, aber du musst drüber stehen.
[00:15:20] Du musst dann zwischen den Zeilen lesen und gucken,
[00:15:24] wie du die Änderungen da einbaust.
[00:15:26] Also da habe ich schon viele Leute scheitern sehen,
[00:15:29] die eigentlich vom technischen Verständnis her
[00:15:32] und vom kompositorischen, absolut dafür gemacht werden
[00:15:36] oder das Zeug dazu hätten.
[00:15:38] Aber da gehört halt einfach noch so eine Business-Seite dazu,
[00:15:42] die man halt wollen muss.
[00:15:44] Also Musiker als Arbeit zu begreifen,
[00:15:46] das ist grundsätzlich mega schwierig für viele Leute.
[00:15:50] Also es spiegelt sicher dann sicherlich auch in diversen Arbeitsweisen wieder.
[00:15:54] Also es ist ja wie du vorhin schon gesagt hast,
[00:15:56] man setzt sie nicht hin und dödelt bis hierher um,
[00:15:58] sondern man hat ja eine konkrete Vorstellung.
[00:16:00] Man hat dann irgendwie ein Track oder mehrere Tracks
[00:16:02] und dann kriegt man von denen zugeschickt, irgendwie als Demo.
[00:16:06] Und muss sie dann quasi mehr oder weniger nachbauen
[00:16:09] oder das Feeling übernehmen oder den Vibe und so weiter.
[00:16:13] Und selbst wenn man es dann 100%ig so nachbaut
[00:16:16] und den Vibe hinbekommen hat, heißt es dann auch lange nicht,
[00:16:19] dass es dann perfekt ist, dass die Leute das so akzeptieren.
[00:16:22] Und das ist dann auch noch passt.
[00:16:24] Genau, es heißt auch noch lange nicht,
[00:16:26] dass du den Vibe gleich spürst wie der andere.
[00:16:29] Da hört dann was anderes.
[00:16:31] Jobs, genau, da habe ich Referenzen bekommen, die sind für mich
[00:16:35] erst vor zwei Jahren bei einem Projekt,
[00:16:39] da habe ich eine Referenz bekommen von einem Song, den ich kannte,
[00:16:42] der für mich sehr, der für mich sehr melancholie ausstrahlt.
[00:16:46] Da ging es aber um Sonne und Strand.
[00:16:49] Und das war für mich was, was überhaupt nicht,
[00:16:52] also ich wäre nie auf die Idee gekommen, diesen Track als Referenz zu nehmen.
[00:16:57] Und habe dann halt im Gespräch festgestellt,
[00:17:00] dass derjenige, der das nachher entscheidet, der Kreativchef da,
[00:17:05] dass der diesen Track einfach komplett anders versteht.
[00:17:10] Also er sieht das überhaupt nicht als melancholisch für ihn,
[00:17:13] ist das total chillig und schön und toll.
[00:17:17] Und das halt zu kapieren oder das dann in deinen eigenen Kopf reinzukriegen,
[00:17:21] das kannst du nur, wenn du dein künstlerisches Ich wirklich hinten anstellst.
[00:17:28] Man hat, ich würde es auch sagen, man kriegt dann irgendwie so ein bisschen Gefühl,
[00:17:32] was die Leute überhaupt wollen, wenn die dir einen Track schicken
[00:17:34] und dann irgendwas dazu sagen, dass du dann zwischen den Zeilen
[00:17:38] mehr oder weniger lesen kannst, was sie dann überhaupt wollen von dir
[00:17:41] oder ist ja dann mehr auch so eine Erfahrungssache, oder?
[00:17:44] Das ist ja dann so ein bisschen Psychologie eigentlich.
[00:17:46] Absolut, also ohne sprechen geht nichts, einfach nur einen Track kriegen
[00:17:50] und nichts dazu erfahren.
[00:17:52] Oder ja, so in die Richtung soll es gehen, damit fängst du meistens nichts an,
[00:17:55] weil dann machst du Teehen Sachen und alles stimmt nicht.
[00:17:58] Also es ist schon sehr wichtig, das schnallt man manchmal dann im Gespräch nicht,
[00:18:03] aber es ist schon sehr wichtig, denjenigen mal zu sehen,
[00:18:05] wenn er über diese Musik spricht, mal zu checken,
[00:18:08] wie fühlt er diese Musik, was für Emotionen lösen, die bei ihm aus,
[00:18:12] um dann zu checken, was er dir eigentlich sagen will damit.
[00:18:15] Am liebsten ist es mir natürlich, wenn man keine Referenzen hat,
[00:18:17] wenn es halt heißt, hier hast du vielleicht ein Bild oder die hast ein Storyboard,
[00:18:21] so sieht die Welt aus, in der wir uns bewegen, denkt dir was aus.
[00:18:24] Aber das ist selten der Fall.
[00:18:27] Natürlich die Leute, die das Storyboard machen, die Leute, die das Konzept dafür machen,
[00:18:31] die haben meistens schon irgendwelche Musik im Hintergrund laufen,
[00:18:34] wie sie in irgendeine Stimmung bringt, das ist Musik ja ein gutes Tool
[00:18:39] für viele visuell arbeitende Leute.
[00:18:41] Da wollte ich eigentlich auch nochmal einhaken vorhin,
[00:18:43] weil da hast du irgendwie davon gesprochen.
[00:18:46] Man arbeitet ja auch glaube ich ein bisschen anders,
[00:18:49] wenn man jetzt irgendwie so Bilder vor Augen hat.
[00:18:51] Also zumindest habe ich das gemerkt, wenn ich jetzt anfange,
[00:18:53] nur im Bitwig was zu schrauben, Musik zu schrauben, kommt was anderes raus,
[00:18:57] als wenn ich nebenbei ein Video laufen habe, was ich irgendwie was,
[00:19:02] was ich so als Vorlage habe oder so, und würde dazu was bauen,
[00:19:05] da kommt was komplett anderes raus.
[00:19:07] Ich weiß nicht warum, aber es ist anscheinend so.
[00:19:10] Ich glaube, das ist so eine Input-Output-Sache im Kopf.
[00:19:14] Also wenn du ja kein Bild hast, dann kannst du ja nur Emotionen verarbeiten,
[00:19:19] die in dir drin sind und die aktuell gerade in dir sprudeln.
[00:19:22] Wenn du dazu ein Bild siehst, dann bringt dich das ja auf gewisse Emotionen,
[00:19:27] an die du vielleicht gerade gar nicht gedacht hättest
[00:19:29] und an die du noch nie gedacht hast, als du Musik gemacht hast.
[00:19:32] Also dann hast du mal an der Mord-Szene gedacht,
[00:19:34] als du Musik gemacht hast im Prinzip.
[00:19:36] Es gibt vielleicht Leute, bei denen das so ist,
[00:19:38] aber das kommt nicht normalerweise nicht so alleine aus dir raus,
[00:19:42] dass du dich vor Bitwig setzt und sagst,
[00:19:44] ey, jetzt habe ich mal richtig Bock, so an so einen fiesen Mord zu denken
[00:19:48] mit einem Messer und dafür jetzt mal ein Musikstück zu schreiben.
[00:19:51] Das stimmt, ja. Das stimmt, da ist es recht.
[00:19:55] Dementsprechend kann ein Bild schon echt an andere Grenzen wiederbringen
[00:19:59] in so unbekannte Gewässer.
[00:20:02] Auf der anderen Seite kann es natürlich aber auch,
[00:20:05] es ist manchmal auch wichtig, dass die Musik vom Bild abweicht
[00:20:08] und nicht nur immer mitspielt, sonst wird es halt auch irgendwann langweilig.
[00:20:13] Das ist dann wieder schwer, sich davon zu lösen.
[00:20:15] Der Kontrast ist halt überall wichtig.
[00:20:18] Massen, Massen, das fällt mir auch oft auf, dass man halt auch,
[00:20:22] durch das, dass du, also jetzt so in Monaten oder Jahren,
[00:20:26] wo ich viel zu tun habe, da komme ich schon in so ein Trott,
[00:20:29] da bist du halt acht oder neun oder zehn oder auch mal zwölf Stunden am Tag,
[00:20:32] obst du an Musik für Filmen und fängst dann an, so Dinge abzurufen,
[00:20:39] weil die ja eh immer da sein müssen.
[00:20:43] Dann kommst du in so ein, ja, dann stellst du diese Verbindung nicht mehr wirklich her
[00:20:48] mit Bild und Musik, dann fängst du an Dinge abzurufen
[00:20:50] und so Fließbandarbeit zu machen, so ein bisschen.
[00:20:53] Dann wird es schwierig und da, dann wieder einen Schritt zurückzumachen
[00:20:55] und zu sagen, ey, warte mal, ich muss mir das jetzt nochmal genau angucken,
[00:20:58] was für Emotionen will ich denn hier auslösen.
[00:21:00] Das ist dann auch schwierig.
[00:21:02] Also in den Phasen mache ich auch, es ist wenig Musik für mich selber.
[00:21:07] Zum einen, wenn du natürlich zehn Stunden an irgendeinem Film
[00:21:10] oder an Erwerbung gearbeitet hast, dann machst du nicht abends nochmal Bitwig auf
[00:21:14] und hast Bock noch was Eigenes zu machen, weil du einfach leer bist auch.
[00:21:18] Dann habe ich Familie, da geht dann auch Zeit draufhör
[00:21:23] und da merke ich schon immer, das sind so Phasen da,
[00:21:27] muss ich gar nicht dran denken, noch ein Album zu machen nebenher.
[00:21:30] Machst du trotzdem, ne?
[00:21:32] Ja, ich dattel, aber nicht so, dass ich jetzt sagen würde, ich mache Songs fertig.
[00:21:37] Aber zuvor ich dann mal so, muss ich mal irgendeinen anderen Loop machen,
[00:21:41] um auf andere Gedanken zu kommen, aber da noch konzeptionell an einem Album zu arbeiten nebenher.
[00:21:47] Ja, was würdest du jetzt sagen?
[00:21:49] Würdest du es eigentlich noch mal so machen?
[00:21:52] Also wenn du jetzt so eine Entscheidung treffen könntest,
[00:21:53] wenn du mal 20 Jahre vor 20 Jahren gut damit angefangen hast,
[00:21:56] würdest du es dann nochmal einsteigen jetzt so mit dem Wissen?
[00:22:00] Ja, also ich fand das schon mega interessant.
[00:22:04] Ich finde es auch immer noch mega interessant, aber die,
[00:22:08] zumindest die Werbewelt hat sich stark verändert, die Filmwelt auch.
[00:22:14] Und ich merke schon, ich muss mir immer öfter überlegen, was mache ich eigentlich,
[00:22:21] für wen arbeite ich eigentlich, macht das eigentlich gerade noch Spaß,
[00:22:27] macht das noch Sinn, was ich hier mache?
[00:22:30] Also als ich angefangen habe damit, würde ich jetzt mal ganz blöd sagen,
[00:22:35] ohne so opamäßig klingen zu wollen, aber da gab es vielleicht in Deutschland,
[00:22:39] lasst es 10 oder 20 Leute sein, die das in großen Rahmen als allein stehender,
[00:22:48] selbstständiger gemacht haben.
[00:22:50] Es gab so ein paar Musikhäuser, die so 4, 5 Komponisten angestellt haben
[00:22:53] und die so ein bisschen Fließbandarbeit für große Agenturen machen.
[00:22:58] Aber so der Kreis an Leuten, die das wirklich gemacht haben, selbstständig alleine,
[00:23:03] der war sehr klein.
[00:23:04] Und inzwischen hast du halt ein bisschen zum einen andere Dinge gefragt,
[00:23:09] also andere Musik gefragt, andere Schnelligkeit, andere Timings.
[00:23:14] Und es ist halt immens einfacher geworden, in den letzten 20 Jahren irgendwie mal schnell Musik zu produzieren.
[00:23:22] Jede DAW kann Video.
[00:23:24] Früher war das so, man muss halt schon NUENDO kaufen,
[00:23:27] sonst kannst du dich mit Video arbeiten, blöd gesagt, oder nicht ZÜNK arbeiten zumindest.
[00:23:32] Ja, jetzt ist ja auch, sagen wir mal, um auf das Thema zu kommen,
[00:23:37] um nicht um heißen 3 rumzureden.
[00:23:39] Also, könnt ihr die Legenz hier mit ZUNO oder wie die App heißt,
[00:23:44] wo du da einfach bloß einen Begriff eingibst, dann kommt irgendwas raus.
[00:23:48] Ich weiß jetzt, ich glaube, wir haben noch nicht darüber gesprochen,
[00:23:52] aber wie siehst du das?
[00:23:54] Du sagst jetzt, oh mein Gott, mein Job ist weg oder was?
[00:23:58] Also, ist das ja egal, oder?
[00:24:01] Ja, absolut.
[00:24:02] Also, ich glaube grundsätzlich sind gerade erst mal die ganzen Bildarbeiter am hasseln und am meckern und am sich fürchten.
[00:24:13] Ja.
[00:24:14] Also, im Audio-Bereich ist es ja jetzt noch nicht so wild.
[00:24:19] Ich denke, die ersten, die es hart treffen wird, sind Sprecher.
[00:24:23] Aber das hat sich auch schon die letzten 10 Jahre angekündigt.
[00:24:28] Sprecher?
[00:24:29] Das ist Sprecher.
[00:24:30] Achso, meinst du jetzt, also okay, als du Synchronsprecher oder sowas, ne?
[00:24:34] Synchronsprecher, Werbesprecher, Erzähler,
[00:24:38] ist wahrscheinlich der Berufszweig, den das als erstes hart treffen wird und auch schon trifft,
[00:24:44] weil natürlich die Text-to-Speech-Streifen,
[00:24:48] super Engines halt einfach mega gut geworden sind.
[00:24:52] Ja, und es ist ja auch ein Zeitfaktor, also es kostet ja ewig Zeit, das alles ein Buch einzusprechen,
[00:24:58] und da tippst du sein, dann hast du es nach 10 Minuten rausgerendert oder so.
[00:25:02] Genau, genau.
[00:25:03] Und natürlich ersetzt das keinen Sprecher von der,
[00:25:07] zum einen von der Tiefe her und zum anderen von dem, wie du ihm natürlich auch noch Anweisungen geben kannst.
[00:25:12] Also es gibt ja auch Regisseure dafür, es gibt ja Sprachregisseure, die sich da wirklich mit beschäftigen.
[00:25:17] Aber ich sag mal für einen Großteil der blödgesagte,
[00:25:23] dieser 6 Sekunden Instagram-Spots, wo schnell viel Information rausgehauen werden muss,
[00:25:28] reicht das halt locker aus.
[00:25:30] Und das ist bei Bild das Gleiche, aber dann muss ich auch, also muss ich auch auf der anderen Seite sagen,
[00:25:38] Stock-Footage gab es halt schon immer.
[00:25:40] Klar, die haben damals Menschen gedreht, aber das waren auch, das sind halt auch viele,
[00:25:45] zwei Euro Footage-Schnipsel, da verdient halt keiner wirklich was dran.
[00:25:50] Ob der Markt jetzt von der KI befeuert wird oder von jemandem, der halt einfach Drohnenaufnahmen macht
[00:25:59] und damit Stock-Libraries befeuert, weiß ich nicht, ob das so ein Riesenunterschied macht.
[00:26:04] Also es ist halt noch eine geile Headlineheit, glaube ich.
[00:26:07] Also ich glaube, es gab ja schon immer diesen Spam-Content überall.
[00:26:12] Also ich habe letztens auf Hacker News gelesen, da haben sich wirklich beschwert, oh mein Gott,
[00:26:15] wir müssen das Netz schützen und irgendwie einen Snapshot machen, bevor jetzt die ganzen,
[00:26:20] das ganze AI-Text-Gedöns generative da alles vollgespammed werden.
[00:26:26] Und da haben sich aber auch schon welche gemeldet, hey, das gab es schon vorher auch.
[00:26:30] Also wir hatten auch schon vor dieser SEO-Content-Farm und die haben das mit Wörtern vollgespammed
[00:26:35] und Bild-Content gab es auch in Haufen Spam und so, das war vielleicht nicht so die,
[00:26:41] also die Qualität wird jetzt halt besser, sagen wir mal so.
[00:26:44] Also ich hatte neulich mit einem Freund ein Gespräch über das gleiche Thema,
[00:26:51] der auch, sag ich mal so grundsätzlich eher ängstlich ist, was KI angeht
[00:26:56] und dass die so vieles ersetzen wird.
[00:26:59] Und da habe ich, also das ist natürlich eine sehr philosophische Sicht auf das Ganze,
[00:27:05] aber da habe ich eben halt zwei Dinge gesagt, die ich mir immer wieder,
[00:27:09] von denen ich auch überzeugt bin, zum einen ist eigentlich das Hauptproblem, glaube ich,
[00:27:16] nicht, dass das Leute ersetzt werden oder das Arbeitsplätze ersetzt werden,
[00:27:21] sondern das Hauptproblem ist, dass wir es nicht geschafft haben,
[00:27:26] bisher einen Weg zu finden, diese Arbeitsplätze aufzufangen.
[00:27:29] Also diese Menschen aufzufangen, die diese Arbeit nicht mehr verrichten können,
[00:27:33] weil es keiner mehr braucht, wie gesagt.
[00:27:35] Ganz banales Beispiel, der Roboter, der bei Volkswagen am Band plötzlich drei Leute ersetzt.
[00:27:42] Da haben vorher drei Leute gearbeitet, jetzt steht er an Roboterarm,
[00:27:45] da braucht man nur einen, der den wartet und der muss, hat dann auch natürlich der ins Ingenieur,
[00:27:51] die anderen waren halt im Bechatroniker, keine Ahnung.
[00:27:55] Was macht man mit den übrig gebliebenen zwei Menschen?
[00:27:58] Wie gibt man denen ein...
[00:28:00] Das brusiert halt keiner mehr, ne?
[00:28:03] Exakt, genau. Und das ist, glaube ich, das Hauptproblem.
[00:28:06] Ich glaube, wenn wir dieses Auffangnetz hätten, wenn wir diesen Plan hätten,
[00:28:09] was wir mit diesen Menschen machen, dann würde AI uns viel weniger Angst machen.
[00:28:13] Weil ich glaube, bei vielen geht es halt einfach darum,
[00:28:16] ich habe Angst, meine Arbeit zu vergeben, ich habe Angst,
[00:28:18] dass meine Arbeit nicht mehr gewertschätzt wird.
[00:28:21] Ja, aber das ist halt...
[00:28:23] Es ist halt ein allgemeines Problem, es gibt es halt auch schon lange
[00:28:26] und es wird halt noch offensichtlicher.
[00:28:29] Das ist ein gesellschaftliches Problem.
[00:28:31] Wir haben das immer sehr als technisches Problem,
[00:28:33] aber ich glaube, das ist ein gesellschaftliches ethisches Problem auch.
[00:28:37] Und zweitens habe ich eben das Beispiel genannt,
[00:28:41] weil ich gerade in der Woche in Irland war
[00:28:43] und wir waren in Belfast im Titanic Museum.
[00:28:46] Die wurde ja in Belfast gebaut
[00:28:48] und da hat man, das ist ein mega gutes Museum, kann ich jedem empfehlen,
[00:28:53] da kriegt man oder ich zumindest bekam da diesen Vibe von...
[00:28:59] Dass das halt zu der Zeit als die Titanic gebaut worden ist,
[00:29:03] also vor 100 Jahren, auch schon genau dieses Gefühl war.
[00:29:08] Boah, Alter, jetzt bauen wir die großen Schiffe,
[00:29:11] jetzt dreht sich die Welt aber komplett.
[00:29:14] Belfast wird die reichste Stadt der Welt,
[00:29:17] wir bauen hier die Mega-Schiffe, wir alles Geld werfen wie in Hafen
[00:29:21] und jetzt können wir die Welt erobern, im Prinzip.
[00:29:24] Jetzt haben wir die riesen Schiffe,
[00:29:26] mit denen wir 2000 Leute nach Amerika frachten können in ein paar Tagen.
[00:29:29] Jetzt wird es international, jetzt geht es ab.
[00:29:32] Und genauso hatten auf der anderen Seite auch große Teile der Bevölkerung Angst davor.
[00:29:39] Das passiert jetzt mit uns, wir kommen in Teufels Küche
[00:29:44] und da merkst du halt auch, dass solche großen Neuerungen immer
[00:29:50] in beide Richtungen Echoes auslösen.
[00:29:54] Am Ende sind sie halt auch nur eine Sprosse auf irgendeiner Leiter.
[00:29:59] Es ist nie die Apokalypse und es ist aber auch nie die große Rettung.
[00:30:03] Ja, es ist glaube ich schon ewig so.
[00:30:07] Es ist eigentlich schon sehr, sehr lange so,
[00:30:10] deswegen kommen uns dann manchmal so hier, wie von Karl Marx hier, das Buch,
[00:30:16] kommt dann halt auch, sagen wir mal, so,
[00:30:20] als ob es gestern geschrieben war, weil das die gleichen Probleme sind.
[00:30:24] Es ist halt nur eine andere Zeit, aber es ist das gleiche Problem eigentlich.
[00:30:28] Ja, ich meine, was glaubst du, was wagner gedacht haben,
[00:30:32] als die ersten Dieselmotoren anstatt kamen?
[00:30:36] So, oh, scheiße, wir können keine Kutschen mehr bauen,
[00:30:39] keiner will mehr Wagenräder.
[00:30:42] Wir werden sterben, es ist vorbei mit uns.
[00:30:46] Nee, es ist halt nicht. Also man findet andere Dinge.
[00:30:50] Und jede Technologie, die eine andere ersetzt,
[00:30:54] zieht auch wieder nach sich, dass irgendwo ein Loch entsteht,
[00:30:58] dass man füllen kann, wenn man schlau ist und innovativ ist.
[00:31:02] Ja, es ist halt immer die selbe Frage, was macht man halt mit den Leuten?
[00:31:06] Das ist schon ewig so und das muss irgendwie mal behoben werden.
[00:31:13] Also weiß nicht, wie man es macht, aber irgendwie muss es gemacht werden.
[00:31:17] Ja, es würde grundsätzlich, glaube ich, die Gelassenheit,
[00:31:21] solchen Technologien entgegenzusehen, erhöhen.
[00:31:25] Und nur wenn du damit gelassen umgehst, kannst du, glaube ich, auch,
[00:31:29] ich sage, mit Verstand damit umgehen.
[00:31:33] Wenn du in so einer Hektik da Dinge entscheidest, dann kommt da nie was Gutes heraus.
[00:31:37] Also jetzt irgendwie, sag ich mal, ethische Gesetzesgrundlage für KI.
[00:31:41] Das kannst du machen, wenn du dir Zeit dafür nimmst
[00:31:45] und wenn du dir Zeit nimmst, das ganze Thema aufzurellen
[00:31:49] und dir Zeit nimmst, 30, 40 Jahre vorauszudenken.
[00:31:53] Was könnte denn passieren, wie können wir das lenken?
[00:31:56] Aber das kannst du nicht, wenn du Panik schiebst.
[00:31:59] Dann werden schnell Entscheidungen getroffen
[00:32:02] und die führen halt dann meistens zu nichts Gutes.
[00:32:06] Ja, zum Beispiel, wir hatten ja auch letztens darüber gesprochen über Patchen.
[00:32:09] Du würdest dir auch ein Patchen machen, also so wie ich.
[00:32:12] Das ist ja quasi, ich will mal nicht sagen,
[00:32:16] ein Zufluchtsort, aber man könnte ja sagen,
[00:32:19] irgendwie das wäre eine mögliche Lösung.
[00:32:21] Vielleicht jetzt auch nicht die Superlösung, aber...
[00:32:24] Ja, aber es ist ein Ansatz, also auch ein sinnvoller Ansatz, glaube ich.
[00:32:30] Das kommt natürlich voll auf die Ausgangssituation an.
[00:32:35] Aber wenn du jemand bist, der Nischenprodukte macht,
[00:32:40] im Einfall jetzt Nischenmusik, sag ich mal,
[00:32:45] dann ist für mich der ganze Markt mit Spotify
[00:32:50] und dem ganzen anderen Grandrum, der ist nicht für mich gemacht.
[00:32:53] Also ich schwimm da nicht mit, ich gehe da runter.
[00:32:55] Da sieht mich niemand, da kriege ich keine Sichtbarkeit,
[00:32:58] da kann ich mit niemandem interagieren,
[00:33:00] weil der Algorithmus mich einfach überfährt, im Prinzip.
[00:33:03] Aber das ist ja auch bei Spotify, das sehe ich auch immer wieder,
[00:33:06] ist ein bisschen dieses geheime Versprechen,
[00:33:09] was die Leute denken, so, da kann es jeder schaffen.
[00:33:12] Also jeder kann es schaffen dort, weißt du?
[00:33:15] Aber eigentlich...
[00:33:16] Man muss dort sein, damit man einen Einstieg bekommt.
[00:33:21] Also ich halte das für Quatsch.
[00:33:23] Ja, es ist glaube ich auch Quatsch.
[00:33:26] Also ich habe auch meine Musik, ich habe keinen Spotify-Account,
[00:33:29] ich habe auch meine Musik da, die ward runtergenommen.
[00:33:32] Das Label hat meine Musik natürlich auf Spotify
[00:33:35] und ich bin da auch nicht, also das sollen die gerne machen,
[00:33:40] das ist völlig okay.
[00:33:42] Also ich selber bin da nicht und denke einfach,
[00:33:47] es ist nicht richtig in diesem System mitzuschwimmen
[00:33:52] und die einzige Möglichkeit dieses System zu zerstören
[00:33:57] oder in die Schranken zu weisen, ist nicht mitzumachen.
[00:34:01] Ja, das hat sich wahrscheinlich demnächst erledigt,
[00:34:04] wenn Spotify das dann auch mit AI-Content füllt,
[00:34:07] und dann quasi die ganze untere generische Reihe dichtmacht,
[00:34:14] da brauchst du mit so etwas auch nicht mehr ankommen, glaube ich, da.
[00:34:16] Dann ist es dann wirklich vollkommen egal.
[00:34:19] Aber ja, das ist halt das Ratterzeit mehr oder weniger.
[00:34:25] Also ich glaube auch Patreon ist nicht das Ende der Fanschein,
[00:34:29] das ist ein guter Anfang und auch wenn man sieht,
[00:34:33] wie früh Checkkonti damit angefangen hat,
[00:34:36] ist schon beeindruckend.
[00:34:38] Ja, der hat es auf jeden Fall gut erkannt,
[00:34:40] also das Problem, sagen wir mal.
[00:34:42] Ich glaube, ich habe da das Video auch geschickt,
[00:34:44] da war so ein Vortrag, wo er so ein bisschen was erzählt hat drüber
[00:34:47] und wie er das so ein bisschen erklärt hat,
[00:34:50] dass man ja eigentlich, wenn man auf YouTube ist
[00:34:52] oder auf Spotify oder sonst wo, man fängt dann halt an,
[00:34:54] Musik nicht mehr für die Audienz oder Versicht zu machen,
[00:34:57] sondern auch für den Algorithmus.
[00:34:59] Weil dann weiß das Musikstück oder das YouTube Video,
[00:35:02] was ich letzte Woche gemacht habe, das ging richtig durch die Decke.
[00:35:05] Ich muss mehr von diesem Content machen anstatt das,
[00:35:08] wo ich Bock drauf habe, weiß ich.
[00:35:10] Das sehe ich jetzt, das sehe ich auch so ein bisschen Problem bei YouTube,
[00:35:13] den ganzen Social Media-Krams,
[00:35:15] dass da Leute für das Optimierenheit anstatt.
[00:35:18] Ja, absolut.
[00:35:20] Und das auch inzwischen ja total, so wie ich sage, total unverblüht.
[00:35:25] Ja.
[00:35:27] Da wird ja gar nicht mehr drüber gesprochen, dass das komisch wäre.
[00:35:30] Erst mal, seit der Kunst auslegt,
[00:35:32] nach dem, was der Algorithmus gerne sehen möchte.
[00:35:35] Also ich sehe es auf YouTube ganz besonders,
[00:35:38] weil natürlich mal auf YouTube mit meinen Content mache,
[00:35:41] und ich da auch Frage, was mache ich für Videos,
[00:35:43] wie prange ich die an, wie stelle ich mich da und so weiter.
[00:35:46] Und da sieht man das halt auch ganz deutlich,
[00:35:49] dass dann so viele, sage ich mal,
[00:35:52] das mache ich teilweise ja auch,
[00:35:54] ich möchte mich da komplett nicht ausnehmen oder so.
[00:35:57] Aber da findet man dann so irgendwie,
[00:35:59] ich muss heute irgendwie ein YouTube-Video machen.
[00:36:01] Jetzt schaue ich mal, was ich so zeigen könnte im Bitwig,
[00:36:05] oder in irgendein Plug-in oder so.
[00:36:07] Und dann findest du dann irgendwie ein Quirky,
[00:36:09] irgendein cooles Detail oder so.
[00:36:11] Dann kannst du dann Video-Tromo machen.
[00:36:13] Aber die Leute, die es dann gucken,
[00:36:15] die dann vielleicht nicht so Ahnung haben
[00:36:17] oder neue Sinnen bei Musik produzieren und so weiter,
[00:36:20] die gucken sich das an und denken halt,
[00:36:22] oh, das ist ein ganz normaler Prozess, den ich lernen muss.
[00:36:25] Und der Polarity hat das auch gemacht,
[00:36:27] und ich muss das auch machen, und das muss man so machen.
[00:36:30] Und dann entstehen so komischer, wie soll ich sagen,
[00:36:33] dass Leute so komisch Musik produzieren.
[00:36:36] Also die verlernten quasi Falsch, wie man Musik macht,
[00:36:40] würde ich jetzt mal so sagen.
[00:36:42] Ich versuche das immer zu vermeiden.
[00:36:44] Natürlich muss ich auch mal irgendwie Content bringen.
[00:36:46] Aber ich mache dann immer so,
[00:36:48] dass ich hier irgendwie so ein Videomacher,
[00:36:50] wo ich zeige, wie ich von A bis Z Musikstück mache.
[00:36:53] Dass ich jetzt das nicht mal aufbau
[00:36:55] auf einem bestimmten Highlight von einem Tool
[00:36:58] oder irgendwie so was, weißt du?
[00:37:00] Oder irgendetwas Spezielles mal raussohren.
[00:37:03] Also da sehe ich eigentlich auch so ein bisschen Problem.
[00:37:06] Ja, das Ganze ist so ein bisschen so eine ...
[00:37:12] die Generation ...
[00:37:14] Begriffe raus, die Generation Shortcut.
[00:37:17] Jeder sucht einen Shortcut,
[00:37:19] um zu einem Ziel oder zu einem Zwischenziel zu kommen.
[00:37:22] Weil es natürlich immer so einfach wirkt.
[00:37:25] Und du kannst jemandem auch in Bitwig ein Shortcut zeigen,
[00:37:29] wie er sich Device X bauen kann.
[00:37:31] Das heißt aber noch nicht,
[00:37:33] dass er diese Device verstanden hat.
[00:37:35] Dass er verstanden hat, warum da jetzt ein DC Offset sein muss.
[00:37:38] Oder was auch immer.
[00:37:40] Er weiß zwar, wie man es baut,
[00:37:42] aber er kann es nicht verstanden.
[00:37:44] Das heißt, er kann diese Device nachbauen,
[00:37:46] aber er kann sie nicht verändern
[00:37:48] oder eine Abwandlung davon bauen.
[00:37:50] Und das ist ...
[00:37:52] das finde ich mega schwierig.
[00:37:54] Weil zum einen,
[00:37:56] wenn du Shortcuts zeigst in solchen Videos,
[00:37:59] dann feiern das die Leute.
[00:38:01] Das hat nicht mal was mit dem Algorithmus zu tun,
[00:38:03] sondern es wirkt halt einfach auf die Leute ...
[00:38:06] Smart.
[00:38:08] Ja, genau, mega smart.
[00:38:10] Und das ist das, was der hat den besten Weg gefunden,
[00:38:13] einen parametrischen EQ in Bitwig zu bauen.
[00:38:16] Wenn du anfängst zu erklären,
[00:38:19] was ein parametrischer EQ ist,
[00:38:22] wie er funktioniert, wie das entstanden ist,
[00:38:25] was es vor 30 Jahren für EQs gab,
[00:38:27] dann schalten sie nach 2 Minuten ab.
[00:38:30] Und das hat aber nicht mal unbedingt was mit YouTube zu tun,
[00:38:33] sondern ich kenne das Beispiel aus meiner Zeit,
[00:38:36] in der ich an so einer privaten Medien-Union unterrichtet habe,
[00:38:39] dass die Studenten dort ...
[00:38:41] Wenn du darüber gesprochen hast,
[00:38:43] dass der Kompressor, also du nicht mal bewusst,
[00:38:46] sondern irgendwo du saßt den Studium mit den Studenten,
[00:38:48] und du hast eine Kick komprimiert in einem Track
[00:38:51] und sprichst davon, dass der Kompressor,
[00:38:53] dass du so ungefähr 15-20 Millisekunden Attack hast,
[00:38:57] weil du den Wumms von der Kick vorne noch haben willst
[00:39:01] und den Bauch auch noch ein bisschen,
[00:39:03] dann wurde das sehr schnell als Gesetz ...
[00:39:07] Das wurde so nicht geschrieben.
[00:39:10] Und dann hörst du später irgendwas von denen an
[00:39:13] und irgendeinen Testmix oder in irgendeiner Prüfung
[00:39:16] oder was auch immer.
[00:39:18] Dann fragst du dich, warum die Kick so klingt,
[00:39:20] wie sie klingt, und fragst dann nach.
[00:39:22] Und dann wird dir erklärt, ja, du hast ja gesagt,
[00:39:24] eine Kick braucht 20 Millisekunden Attack.
[00:39:26] Hast du gesagt?
[00:39:28] Da kann ich nicht mal nein sagen,
[00:39:30] aber ich habe es gesagt.
[00:39:32] Aber es ging mal um den komplett anderen Kick.
[00:39:34] Also es ist kein YouTube-Fenomen.
[00:39:38] Wenn jemand lernen möchte, dann möchte er natürlich ...
[00:39:43] dann ist das natürlich super, verlocken Shortcuts zu kriegen.
[00:39:47] Also meine Erfahrung ist von diesen 20 Leuten,
[00:39:50] die ich da im Semester hatte,
[00:39:53] waren drei von denen du gesagt hast,
[00:39:56] die graben die entscheidende Stufe tiefer.
[00:39:59] Die fragen sich, warum eigentlich 20 Millisekunden
[00:40:02] dieser Kick, warum nicht eigentlich ...
[00:40:05] Ich glaube, ein großes Problem ist auch,
[00:40:08] dass verschiedene Leute unterschiedlich lernen.
[00:40:11] Also ich habe das, ich merke das ja in Fragen
[00:40:14] unter den YouTube-Videos.
[00:40:16] Und wenn ich Videos auf die eine Art mache,
[00:40:18] haben die eine, die eine, die Leute fragen,
[00:40:22] unterschiedlich, aber es ist ja jetzt die andere Sorte.
[00:40:24] Also ich merke das immer so, wie die Leute dann rangehen.
[00:40:27] Da gibt es Leute, die wollen alles ganz genau wissen,
[00:40:29] warum EQ, warum parametrisch.
[00:40:31] Die wollen es aufschreiben, so wie du gesagt hast.
[00:40:34] Dann gab es wirklich, die sind gar nicht interessiert,
[00:40:36] die wollen einfach nur die Lösung wissen.
[00:40:38] Also wie kriege ich jetzt einen fetten Bass und so.
[00:40:40] Und ah, ich muss das dahin drehen, cool, alles klar und so weiter.
[00:40:43] Und dann gibt man mal das Preset zum runterladen,
[00:40:45] das wäre noch besser und so weiter.
[00:40:47] Also die wollen direkt aufs Ziel zu, so ein bisschen.
[00:40:50] Also das ist immer so ein bisschen schwierig,
[00:40:53] den unterschiedlichen Leuten das unterschiedlich beizubringen.
[00:40:56] Und zu sagen, hey, das ist jetzt nicht Gesetz, was ich sage.
[00:40:59] Also je nachdem zu welcher Situation, wie du das möchtest,
[00:41:04] was das Ziel ist, wie das Ausgangsmaterial ist.
[00:41:08] Und ja, also das ist so ein Feeling.
[00:41:12] Und das hat gar nicht so sehr mit einem Lernen zu tun,
[00:41:15] das kann man nicht lernen, glaube ich.
[00:41:17] Also ich glaube, das ist ja auch noch so ein Ding.
[00:41:20] Du kannst ja den Leuten ja nicht sagen, das kann man nicht lernen oder so.
[00:41:22] Das werden die auch manchmal ein bisschen sauer, ne?
[00:41:24] Ja, klar.
[00:41:26] Aber vieles ist halt so wirklich so eine Erfahrung.
[00:41:28] Ich glaube, du kannst das lernen, kannst du vielleicht in zwei Wochen
[00:41:31] kannst du ja abschließen.
[00:41:33] Also wie geht ein EQ, wie geht ein Kompressor und wann setzt ich den Arm,
[00:41:36] wie setzt ich den Arm, wo muss ich was drehen, so was.
[00:41:38] Das sind vielleicht zwei Wochen, kannst du Buch lesen und weißt du das.
[00:41:41] Ja.
[00:41:43] Aber wie missbrauche ich das und wie setze ich das ein und wo was
[00:41:46] und wie und welcher Situation und was hat es welchen Effekt
[00:41:49] und welchen Kombination mit anderen Sachen.
[00:41:52] Das ist so eine Erfahrung irgendwie, das führt man
[00:41:55] immer durch, wenn man das 20 Jahre oder 30 Jahre macht, würde ich sagen, oder?
[00:41:58] Ja.
[00:42:00] Also vielleicht auch Gott sei, aber...
[00:42:02] Das kommt ganz darauf an.
[00:42:04] Ja, aber das ist, wie du sagst, das ist was mega schwer zu vermitteln ist.
[00:42:09] Ich erlebe das gerade jeden Tag ganz banal hautnah mit meinem Sohn,
[00:42:13] der halt sieben Jahre alt ist und
[00:42:16] der ist mega fasziniert von manchen Dingen und sagt,
[00:42:20] wie geht das, wie macht er das?
[00:42:22] Du sagst, ja, ich finde, er übt das seit 30 Jahren,
[00:42:26] 30 Jahre jeden Tag.
[00:42:28] Und klar, in seinem Alter ist das dann so, okay, nächstes.
[00:42:33] Aber das kannst du auch in einem Erwachsenen schwer vermitteln,
[00:42:36] was das bedeutet, dass das jemand einfach so lange gemacht hat,
[00:42:40] weil er das so geliebt hat und das so wissen wollte.
[00:42:44] Und ich finde es wichtig zu vermitteln, es gibt für viele Dinge
[00:42:49] kein Shortcut.
[00:42:51] Ja, du kannst es faken, aber man merkt, also du kannst jetzt zum Beispiel sagen,
[00:42:57] okay, ich kann keine Drums machen, ich nehme jetzt Drum Samples.
[00:43:00] Oder so, ich nehme Bass Samples, die mixe ich irgendwie zusammen.
[00:43:04] Aber irgendwo kommt es halt doch raus, dass...
[00:43:07] oder du hast dann immer die Samo, du bist angewiesen,
[00:43:10] dass jetzt ein neues Sample-Pack rauskommt oder so ein Blödsinn.
[00:43:12] Machst ein neues Album, nee, ich habe noch keine neuen Samples,
[00:43:14] also es ist ja auch ein bisschen doof.
[00:43:16] Oder du merkst es daran, dass Leute immer die gleiche Musik machen, blödgesagt.
[00:43:24] Oder bösegesagt, ne, ist immer das Gleiche
[00:43:27] und nie den entscheidenden Schritt aus ihrer Komfortzone machen können,
[00:43:31] weil sie da plötzlich mit Mixing komplett überfordert sind zum Beispiel.
[00:43:36] Solche Geschichten.
[00:43:38] Ja, bei mir fängt ja das Mixing auch schon bei einem Sounddesign quasi an.
[00:43:41] Also das ist ja...
[00:43:43] Ich habe jetzt zum Beispiel letzte Frage, warum macht man ein Mixing-Tutorial?
[00:43:46] Und das ist halt elends schwer, weil das alles berührt einfach.
[00:43:50] Und wenn ich ein Bass anfange, denke ich schon drüber nach, wo setze ich die Kick?
[00:43:56] Und warum? Das ist dann schon in meinem Kopf drin.
[00:44:00] Also ich nehme ja auch schon die richtigen Noten,
[00:44:02] weil ich weiß, ah, das Sab ist dann bei 40 Hertz und bei F oder so.
[00:44:06] Wenn ich dann irgendwie einen Major-Third-Hör oder was weiß ich, eine Quinte-Hör oder sowas,
[00:44:14] dann mixt man ja schon quasi im Kopf.
[00:44:17] Es ist ja nicht einfach, dass man irgendwas zusammenknallt
[00:44:19] und dann hat man irgendwie 20 Spuren und dann fängt man an zu mixen.
[00:44:22] So ist es bei mir jedenfalls nicht.
[00:44:24] Ja, also bei mir ist es schon noch ein bisschen aufgelöster als bei dir.
[00:44:28] Wobei ich natürlich auch...
[00:44:29] Das kommt auf den Stil an.
[00:44:30] ... Musik mache.
[00:44:31] Genau. Und ich arbeite ja auch noch viel mit Samples oder Dinge resamplingen
[00:44:37] und in dreckigen Kram da reinschmeißen
[00:44:40] und kommen dann manchmal auch einfach...
[00:44:44] ... präquenzmäßig gar nicht mehr zurande, weil es halt einfach ein Riesenmatch geworden ist.
[00:44:49] Weil ich es nicht so aufgebaut habe, automatisch.
[00:44:52] Ja, wo ist doch geil.
[00:44:53] Also ich meine, bei so einer Musik, du musst jetzt nicht drücken im Club oder?
[00:44:57] Also ich meine...
[00:44:58] Ja, exakt. Das ist es dann halt auch wieder, diese Weizsicht zu haben.
[00:45:01] Muss ich das überhaupt?
[00:45:02] Ja, musst du das?
[00:45:03] Muss ich jetzt den Bass side-shaden mit der Kickmusik so knallen?
[00:45:06] Oder muss die das vielleicht gar nicht?
[00:45:08] Aber das ist auch was...
[00:45:10] Ja, ist auch was, was ich auf ganz viele andere Bereiche übertrage
[00:45:13] und auch Dinge, mit denen ich nichts zu tun habe oder...
[00:45:17] keine Ahnung.
[00:45:19] Ganz blödes Beispiel...
[00:45:21] Bodybuilding.
[00:45:25] Okay.
[00:45:26] So, ist jetzt was, mit dem ich nichts am Hut habe
[00:45:29] und was mich auch nur bis zu dem Gewissen gerade interessiert.
[00:45:34] Aber ich habe schon...
[00:45:36] Also ich kann den Respekt aufbringen für jemanden,
[00:45:39] der 20 Jahre jeden Tag 3 Stunden im Gym Gewichte drückt.
[00:45:44] Das ist nichts für mich, aber ich muss doch den Respekt aufbringen und sagen,
[00:45:48] der hat keinen Shortcut genommen.
[00:45:50] Er hat einfach, oder hat nicht versucht Shortcuts zu nehmen.
[00:45:53] Der hat die Arbeit reingesteckt und...
[00:45:56] gut vor ihm, so.
[00:45:58] Schön.
[00:45:59] Hab ich Respekt vor, auch wenn ich nichts damit zu tun habe.
[00:46:01] Und der hat auch oft dann gar nicht nach dem Shortcut gefragt,
[00:46:04] sondern er hat gemerkt, okay, ich muss halt jeden Tag 2 Kilo mehr
[00:46:08] auf diese Handel draufstecken, auf diese Stange,
[00:46:10] damit das irgendwann mal zu Fleisch wird.
[00:46:12] So, hat das halt über Jahre gemacht.
[00:46:15] Es ist halt wirklich schwer zu vermitteln,
[00:46:18] aber man muss es halt trotzdem versuchen irgendwie,
[00:46:21] aber es ist ja auch ein bisschen das Problem mit YouTube,
[00:46:26] dass du diesen Content halt liefern musst,
[00:46:29] wenn du oben bleiben möchtest, oder sagen wir mal oben bleiben,
[00:46:32] aber du musst ja irgendwie Content liefern, so.
[00:46:35] Das heißt, ich könnte jetzt theoretisch ein Video machen,
[00:46:37] wo ich spreche und sage, jetzt pass mal auf.
[00:46:41] Das ist alles Quatsch, ihr braucht keine YouTube-Videos mehr gucken.
[00:46:44] Ihr setzt euch einfach hin und macht jetzt mal 10 Jahre,
[00:46:46] einfach jeden Tag ein Beat.
[00:46:48] Und da fängt das... - Da kannst du jedes Studium abschaffen.
[00:46:51] Der erste Beat ist scheiße und der 200. ist dann geil
[00:46:54] und dann seid er fertig.
[00:46:56] Dann gucken die sich das vielleicht an
[00:46:58] und dann sagen die, ja, Poleo Tee hast du recht, das könnte so sein.
[00:47:01] Aber dann gehen die einen Tag später auf YouTube
[00:47:04] und dann gibt es halt 200 neue Videos, weißt du,
[00:47:06] wo dann irgendwie, irgendwie wird da was interessant sein könnte,
[00:47:10] was man verpassen könnte, dieses, wie erstes Fomo oder so,
[00:47:13] "Fear of missing out" und so, na ja.
[00:47:17] Das ist ein großer Punkt.
[00:47:19] Also, es ist allgemein in Sachen Bildung, glaube ich,
[00:47:23] ein großer Punkt, dass du diesen Weg finden musst zwischen,
[00:47:26] okay, ich vermittel was, ich gehe Grundlagen mit, aber...
[00:47:30] du musst machen, du musst arbeiten, du musst... Schwierig.
[00:47:34] Gibt es ja auch hier, gibt es ja auch den Begriff YouTube-Universität,
[00:47:38] wo dann Leute irgendwie sagen, da brauch ich nicht in die Schule gehen,
[00:47:41] das ist so ein Quatschie auf YouTube
[00:47:44] und dann erzählt man das irgendeiner und dann will sich das auch,
[00:47:48] das ist halt auch mal dieses, dass man das irgendwie nicht checkt,
[00:47:54] dass man wirklich, dass derjenige, der das vielleicht erklärt,
[00:47:57] 20 Jahre schon gemacht hat, also das ist halt irgendwie nicht da,
[00:48:00] dieses, wahrscheinlich auch nur bei Leuten,
[00:48:03] die irgendwas nicht mal 20 Jahre gemacht haben, weißt du, wie ich meine?
[00:48:06] Ja.
[00:48:07] Also, kann ja auch sein, wo man dann irgendwie nicht so ein Craft hat,
[00:48:10] also deswegen, ich sage auch immer, irgendwie hinsetzen, Musik machen
[00:48:15] oder irgendwas meilen oder so, du machst ja auch was anderes,
[00:48:18] du machst ja auch Grafik und so, einfach hinsetzen,
[00:48:22] was zeichnen oder Sport machen jeden Tag oder so,
[00:48:25] dann merkt man, wie das wirklich dann nach einem Jahr, nach zwei Jahren
[00:48:28] einfach immer geiler wird, wenn man das dann vergleicht mit seinen Anfängen.
[00:48:32] Genau, genau.
[00:48:33] Und du merkst ja auch in der Zeit erst, ob das was für dich ist,
[00:48:37] also ob dich das so doll Bockt, dass du bereit bist, das über Jahre zu machen.
[00:48:41] Also viele Dinge lässt man ja dann nach einem Monat auch einfach wieder sein
[00:48:44] oder nach zwei, dann merkst du halt, okay, das war nichts für mich,
[00:48:48] beziehungsweise das ist was, das kann ich phasenweise machen,
[00:48:51] aber das ist nichts, was ich jetzt jeden Tag machen möchte
[00:48:54] und wo ich vielleicht die, der virtuose werden möchte.
[00:48:57] Da gibt es ja auch noch das Problem, dass die Leute dann sagen,
[00:49:02] na gut, ich möchte jetzt Musik machen, das ist jetzt meine Profession
[00:49:06] und bevor ich jetzt erstmal anfange, mit einer freien Software
[00:49:10] erstmal ein bisschen rumzufummeln, zu gucken, ob das was für mich ist,
[00:49:12] kaufe ich mir erstmal einen Euro-Rack, kaufe mal erstmal einen Euro-Rack
[00:49:15] und ich kaufe mal was für mich Synthesizer, die Kohle habe ich,
[00:49:17] jetzt habe ich das alles hier stehen, so wie geht es jetzt los?
[00:49:20] Das gab es auch schon, das habe ich auch schon gesehen.
[00:49:23] Ja, also gab es ja vor ein paar Jahren so, glaube ich, vermehrt war,
[00:49:28] ja so eine krasse Phase, wo jeder blinkende Lichter im Hintergrund haben musste.
[00:49:33] Ich weiß nicht, woran das liegt, dass da manche Leute einfach nicht dieses,
[00:49:38] dass sie sehen, einfach sagen wir mal, ich fange erstmal easy an und gucke erstmal
[00:49:43] und wachse dann mit meinen Können, wachse ich dann an
[00:49:47] und kaufe dann später das, was ich brauche,
[00:49:50] sondern das ist immer irgendwie, ich kaufe mal jetzt eine Radausrüstung,
[00:49:53] ein Fahrrad und jetzt bin ich Rennfahrer und jetzt geht es los
[00:49:56] und nach drei Wochen haben die dann gehen Bock mehr oder so,
[00:49:58] oder vielleicht auch nicht, kann ja auch sein, also wesentlich.
[00:50:01] Das ist wie jeder Unternehmer immer denkt,
[00:50:06] ja ich kann ja nicht anfangen, bevor meine Website nicht fertig ist.
[00:50:10] Ah ja, ja, ganz, ja, ja.
[00:50:12] Das ist aber auch so ein Ding, ich muss das erstmal auf die Website stellen
[00:50:16] und sagen, nee, wie viele Kunden bekommen denn über deine Website?
[00:50:20] Hast du schon Kunden über deine Website?
[00:50:22] Also wenn du jetzt nicht irgendwas, wenn du jetzt nicht Webdesign machst,
[00:50:25] oder keine Ahnung.
[00:50:27] Oder wenn Bitwig Feature A oder B nicht hat,
[00:50:30] kann ich schon mal gar nicht anfangen.
[00:50:32] Genau, geht schon mal nicht.
[00:50:34] Dann muss ich wieder Ableton nehmen, das hat zwar dann das Feature nicht,
[00:50:37] aber das ist so ein, also ich bin ja auch von Nuendo/QBase zu Bitwig gekommen.
[00:50:46] Es ist eigentlich krass, dass du das gemacht hast, muss ich jetzt echt mal sagen.
[00:50:49] Also ich habe das ja damals auch nur gezeigt
[00:50:52] und dachte so naja, da Jorgen da spielt er vielleicht zweimal drin rum
[00:50:55] und dann ist er da auch wieder auf QBase zurück,
[00:50:57] weil du machst ja ganz andere Sachen einfach,
[00:50:59] aber du machst tatsächlich Musik auch für Werbung
[00:51:03] und für andere Leute mit Bitwig, oder?
[00:51:06] Ja, ja.
[00:51:07] Und sogar ohne Video Track.
[00:51:10] Ohne den Zynk, also Video Track gibt es ja immer noch nicht.
[00:51:14] Es gibt ja das Witplay Plugin und das hatte aber jahrelang ja keinen Zynk.
[00:51:19] Das war, ah, heftig, wie gefallen.
[00:51:23] Das ist krasser.
[00:51:25] Inzwischen geht es, den Video Track gibt es immer noch nicht,
[00:51:28] aber es gibt den Bitwig Zynk für Witplay, für das VST
[00:51:33] und dann funktioniert das einigermaßen.
[00:51:35] Es ist immer noch schwer, Frame genau zu arbeiten,
[00:51:37] aber da hast du irgendwann so eine Erfahrung,
[00:51:39] einfach wie das, wie das, wie du das hinschiebst.
[00:51:42] Ja, also das ist ja eine komplett andere Welt,
[00:51:47] wenn du von QBase oder Nuendo kommst.
[00:51:51] Und trotzdem war da irgendwas, was mich gebrockt hat,
[00:52:01] das weiterzumachen.
[00:52:02] Wenn es das nicht gewesen wäre, hätte ich nach einem Monat wieder aufgehört
[00:52:05] und hätte halt wieder ein QBase weitergemacht.
[00:52:07] Und heute, ich habe jetzt für ein aktuelles Projekt immer wieder Nuendo installiert,
[00:52:13] weil ich, weil Nuendo ein Feature hat, was Bitwig in dem Umfang nicht hat
[00:52:19] und was ich da immer in Nuendo nutze,
[00:52:21] diese Oberfläche gesehen und hab Gänsehaut bekommen
[00:52:25] und dachte, oh krass, das ist ja...
[00:52:26] Man hat direkt keine Idee, oder?
[00:52:28] Man hat es so toll...
[00:52:29] Das ist ja 12 Jahre jeden Tag angeguckt, ne?
[00:52:31] Ja.
[00:52:32] Und ich arbeite ja trotzdem jetzt nicht, also ich,
[00:52:34] den Feature-Umfang von Bitwig, den habe ich noch nicht zu 30% nicht überschaut.
[00:52:40] Also ich arbeite ja immer noch sehr ähnlich wie früher.
[00:52:42] Ich arbeite viel mit Audio, ich baunse sehr viel.
[00:52:44] Ich arbeite, naja, ich sage jetzt nicht wenig mit Media,
[00:52:48] ich arbeite viel mit Media und baunse das dann und arbeite im Audio weiter.
[00:52:52] Ich schnippel viel, wo Bitwig eigentlich auch nicht gemacht ist.
[00:52:56] Und trotzdem hat es auf der anderen Seite wieder ein paar Features mitgebracht,
[00:53:00] die mich dazu bewogen haben, dabei zu bleiben und mich dadurch zu beißen.
[00:53:04] Ja.
[00:53:05] Aber ich finde, du bist eigentlich das beste Beispiel,
[00:53:07] dass man eigentlich professionell mit Musik und Bitwig also arbeiten kann.
[00:53:12] Weiß ich nicht, ja?
[00:53:14] Naja, naja, ich meine, du machst ja jetzt auch Musik vor recht große Firmen.
[00:53:19] Also ich weiß nicht, kannst du da irgendwas nennen oder ist das eher, ist das eher geheim?
[00:53:23] Nö, ich kann mal, ich kann keine Ahnung, Volkswagen, L'Oréal, whatever.
[00:53:30] Also, also, das sind ja nicht jetzt irgendwie hin zum Kunst, also der Friseur von Nehmen an
[00:53:34] oder so, der jetzt irgendwie was einsprechen wird, das ist ja nicht so,
[00:53:37] das ist ja wirklich große Firmen am Start, von die du Musik auch machst.
[00:53:40] Ja.
[00:53:41] Und du machst das mit Bitwig und das ist dann halt immer so ein bisschen so,
[00:53:45] ich sehe das dann immer zugespalten, wenn ich dann durch die Phon gehe
[00:53:48] und dann dann mal heißt, ja, ich kann nicht mixen mit Bitwig
[00:53:50] oder ich kann nicht dies und jenes mal mit Bitwig.
[00:53:53] Aber du bist für mich immer so ein bisschen der professionelle Beweis.
[00:53:56] Das geht doch, also ich meine, du hast da sicherlich auch an vielen Stellenwurde sagst,
[00:54:00] hm, das könnte mal besser machen, das könnte irgendwie anders sein oder,
[00:54:04] na, na, aber es geht halt doch irgendwie und du hast halt doch Bock, Bitwig zu benutzen dafür.
[00:54:10] Hm.
[00:54:11] Weil es sich wahrscheinlich auch kreativ macht in irgendeiner Form, also so geht es mehr zu mir.
[00:54:15] Ja, also weil ich schneller zu einer gewissen Basis komme, mit der ich erarbeiten kann,
[00:54:22] also ich kann schneller Ideen festhalten im Prinzip.
[00:54:26] Ja.
[00:54:27] Und das kann ich in Bitwig schneller als in jeder anderen Software.
[00:54:30] Ich habe eigentlich alles mal durch, ich habe auch eine Zeit lang mit Ableton gearbeitet.
[00:54:33] Hm.
[00:54:34] Und ja, Bitwig bin ich, also das ist für mich absolut keine perfekte Software,
[00:54:41] aber die gibt es halt nicht, also davon habe ich mich sehr früh verabschiedet.
[00:54:44] Das ist auch ganz wichtig, es gibt es wirklich nicht.
[00:54:46] Ja.
[00:54:47] Es hat alles irgendein Problem.
[00:54:48] Deswegen kauf man sie auch jeder einzig, deswegen kauf man sie jede Dorf im Markt.
[00:54:53] Ja, genau.
[00:54:54] Also ich kaufe auch keine neuen DAWs mehr, ich habe jetzt immer noch NUENDO 10.3 steht hier.
[00:55:01] Da habe ich mir installiert, das ist sicher auch schon 8, 9 Jahre alt, weiß ich nicht.
[00:55:06] Aber das hat halt noch zwei Features, die ich manchmal brauche und wofür ich es dann halt starte.
[00:55:13] Hm.
[00:55:14] Und...
[00:55:15] Denkst du aber dann, wie...
[00:55:17] ...lang nicht mehr installiert, da ist jetzt kein Feature, was ich vermisse.
[00:55:21] Hm.
[00:55:22] Aber ja, so gibt es Sachen halt.
[00:55:26] Also ich mache dann auch, keine Ahnung, ich habe jetzt über die Jahre,
[00:55:30] ich habe jetzt über viele Jahre Musik für ein Hörspiel immer geschrieben.
[00:55:34] Das ist dann sehr viel Musik und das musst du am Ende dann auch aufbereiten für das Label.
[00:55:40] Hm.
[00:55:41] Das kommt dann bei Universal raus und die haben dann ganz renge Vorgaben, wie sie das gerne
[00:55:45] geschnitten hätten für Spotify und so weiter.
[00:55:48] Und da brauchst du dann halt WaveLab, du kommst halt nicht nur rum, dir WaveLab zu installieren
[00:55:52] und das macht dir auch kein Audacity und kein Cool Edit und wie sie alle heißen,
[00:55:57] sondern du brauchst da Markerfunktionen und Kram, den dir halt nur WaveLab gibt.
[00:56:02] Und dafür nutze ich dann halt WaveLab und das versuche ich gar nicht erst wo anders zu machen,
[00:56:06] weil ich weiß, da kriege ich das.
[00:56:08] Hm.
[00:56:09] Und auf der anderen Seite würde ich nicht auf die Idee kommen zu versuchen, mir irgendeinen
[00:56:14] LFO in NUENDO zusammenzuschrauben, der irgendwas moduliert,
[00:56:18] weil es einfach megaumständlich ist im Vergleich zu Betrieken.
[00:56:21] Das sind einfach zwei verschiedene Dinge und das passt zu deiner Arbeitsweise oder halt nicht.
[00:56:27] Ja.
[00:56:28] Und ich jammer auch viel rum mit Features, die ich gerne hätte in Bitwig, aber ich weiß auch,
[00:56:33] dass ich halt, ja, ich weiß halt auch, dass ich so ein Rare Breed bin, was Bitwig angeht,
[00:56:40] mit Video und Frame genauer arbeiten.
[00:56:42] Ja, du bist so ein bisschen aus, ja gut, ja, aber in VideoTrack können jetzt jeder gebrauchen,
[00:56:47] theoretisch, aber eigentlich ja, bist du schon ein bisschen speziell.
[00:56:50] Also ich sag mal, Bitwig würde ich jetzt auch nicht so einstufen, wo ich sagen wollte,
[00:56:53] das ist jetzt die perfekte Software für jemanden, der irgendwie Filmmusik macht oder so, ne?
[00:56:58] Also klar, man kann alles für alles benutzen, aber es ist jetzt nicht so, ja,
[00:57:03] würde ich jetzt nicht so einstufen auf jeden Fall.
[00:57:06] Definitiv, ja.
[00:57:07] Und ich glaube auch, wenn du, wenn du, äh, ich komme ja auch immer darauf an, wie groß denkt man
[00:57:12] und wo geht das hin?
[00:57:14] Also ich sage jetzt mal blöden, ein Hans Zimmer wird in seinen Studios in LA
[00:57:19] nicht auf Bitwig arbeiten, weil Bitwig das gar nicht leisten kann.
[00:57:23] Die Server, die die da stehen haben mit String Libraries und Kram,
[00:57:28] die haben das ja über 20 Jahre eingerichtet, dass es so läuft, wie es läuft im Prinzip.
[00:57:34] Das wirst du nicht im Handumdrehen irgendwie auf Bitwig übertragen können,
[00:57:38] wenn dir die Software auch noch so gefällt.
[00:57:40] Und das ist einfach wieder ein ganz anderer Anwendungsfall.
[00:57:44] Ja, ja, das ist halt so gewachsen, war Jahre, ne?
[00:57:46] Da hat er wahrscheinlich auch damals mit Cubase angefangen und wird auch nie mehr irgendwas anderes nutzen.
[00:57:51] Exakt.
[00:57:52] Und es funktioniert einfach auch 100 Prozent für die Leute.
[00:57:54] Ja, und hat wahrscheinlich auch seine Kontakte bei, ist Steinberg und, äh,
[00:57:59] ja, da gibt es viele Custom-Lösungen auf jeden Fall.
[00:58:01] Ja, ja.
[00:58:02] Aber das ist ja auch was, wo Bitwig gar nicht hin will, also wo auch die Firma glaube ich gar nicht hin will.
[00:58:07] Nee.
[00:58:08] Das Unternehmen Bitwig, das ist ja...
[00:58:09] Ja, das ist ja auch schon besetzt, sagen wir mal so.
[00:58:12] Also, es gibt ja auch immer so ein bisschen diesen Ruf,
[00:58:15] ja, Bitwig muss jetzt mehr Funktionen haben, die irgendwie andere Dars haben,
[00:58:20] so Quality of Life, Zeug.
[00:58:22] Wurde ich auch mit über einstimmen, aber ich finde auch immer,
[00:58:25] Bitwig sollte so ein bisschen seine eigene Stellung haben auf dem Markt
[00:58:30] und die einfach diese Nische besetzen.
[00:58:32] Das mache ich ja auch mit meinem YouTube-Channel quasi.
[00:58:35] Also, ich bin ja direkt in der Nische drin und guck da gar nicht links und rechts raus.
[00:58:39] Wenn ich jetzt morgen anfangen würde, wahrscheinlich Ableton Tutorials zu machen,
[00:58:42] hätte ich wahrscheinlich Wobkin-Reviews oder Clicks.
[00:58:44] Weil ich wirklich so in der Nische drin bin.
[00:58:47] Und mehr Gefetze auch, muss ich sagen.
[00:58:50] Und da kann man vielleicht auch nochmal zurückkommen,
[00:58:53] ganz zum Anfang, wo wir über Patchen gesprochen haben und so.
[00:58:56] Man muss gar nicht Big gehen auf Spotify Nummer 1 hit,
[00:59:02] oder was auch immer, oder dass man Privatflugzeug sich mieten kann oder kaufen kann.
[00:59:06] Also, man muss gar nicht so groß denken.
[00:59:08] Es reicht wirklich, wenn man irgendwie eine kleine Nischen-Community hat,
[00:59:11] mit der man gut auskommt.
[00:59:14] Ich kenne die Leute, die unter dem YouTube-Video schreiben.
[00:59:17] Die kenne ich alle beim Namen.
[00:59:19] Ich weiß ungefähr, was sie so für Videos machen oder was sie von Musik machen.
[00:59:24] Ich kenne die Leute auf Patchen und so, was sie von Meinungen haben.
[00:59:28] Es ist mir viel lieber, als wenn dann irgendwelche Leute sind,
[00:59:31] die ich überhaupt nicht kenne oder so.
[00:59:33] Aber ich dann irgendwie das große Geld verdiene.
[00:59:36] Halt ich auch für sehr wichtig, wenn man sich in Genres oder in Branchen bewegt,
[00:59:42] die jetzt nicht auf die Masse abzielen.
[00:59:45] Bis dann nicht so naiv zu sagen, mit den Bitwig-Videos will ich die große Masse erreichen.
[00:59:50] Das wird halt nicht passieren, weil es einfach kein Thema für die große Masse ist.
[00:59:54] Dann ist es einfach mega wichtig, sich darauf zu fokussieren oder auch hinzuhören.
[01:00:00] Was sind das für Leute, die meine Videos gucken,
[01:00:03] die das, was ich als Creator erstelle, ob es Musik ist oder bildende Kunst oder was auch immer,
[01:00:08] was sind das für Menschen?
[01:00:11] Und dann kann ich mir ganz schnell da einen Weg zurecht bauen,
[01:00:13] wie ich genau diese Menschen mit meinem Content bedienen kann.
[01:00:17] Ob das dann Patreon ist oder YouTube oder ob das auch Leute sind, die halt auf TikTok unterwegs sind.
[01:00:21] Da muss ich halt TikTok machen.
[01:00:23] Aber da gilt es halt einfach, glaube ich, hinzuhören.
[01:00:26] Na ja, also die überraschende Sache ist halt die, ich mach ab und zu mal so alle paar Jahre,
[01:00:32] mache ich mal so eine Umfrage und frag dann unter den Patrons,
[01:00:36] soll ich irgendwas anders machen, wollt ja irgendwelchen bestimmten Content haben oder so.
[01:00:42] Und da kommt meistens immer zurück, ist alles geil, wie unterstützend ich,
[01:00:47] mach einfach, worauf du Bock hast, das ist alles irgendwie cool so.
[01:00:51] Und das ist halt wirklich echt eine geile Position, die man haben kann.
[01:00:57] Also ich finde mich in einer sehr geilen Position, wenn Sie sagen.
[01:01:00] Absolut.
[01:01:01] Aber es ist ja auch was, was du über lange Zeit aufgebaut hast.
[01:01:05] Ja, ja, natürlich.
[01:01:06] Das ist jetzt nichts, was ich gestern erst gestattet habe, natürlich.
[01:01:08] Du hast das als Idee auch irgendwann einfach mal angefangen
[01:01:11] und hast für dich dann nach und nach entdeckt, dass das was für dich ist
[01:01:15] und dass du das mehr forcieren kannst und dass du das ausbauen kannst
[01:01:18] und noch mehr machen kannst und vielleicht auch mal wieder weniger machen kannst
[01:01:21] und du merkst, Dinge funktionieren nicht.
[01:01:23] Das ist ja auch alles eine Entwicklung, die man macht.
[01:01:26] Und was ich neulich auch zu dir gesagt hatte, als wir über Patreon gesprochen haben,
[01:01:30] dass man irgendwann an den Punkt kommen muss, wenn man das machen möchte,
[01:01:35] dass auch als Job begreifen muss ein Stück weit.
[01:01:38] Das ist deine Arbeit.
[01:01:40] Patreon ist dein Arbeitgeber blöd.
[01:01:43] Ja, es ist nicht Job in dem Sinne, wie viele Leute das als Job verstehen,
[01:01:47] dass ich jetzt früh aufstehe und sage, ich muss auf Arbeit oder so.
[01:01:50] So ist das nicht.
[01:01:51] Es ist halt wirklich eine Mischung aus, ich stehe morgens auf
[01:01:55] und mache einen Spaziergang und denk schon beim Spazieren,
[01:01:58] was könnte ich heute machen?
[01:01:59] Na, da hätte ich Bock drauf.
[01:02:00] Das könnte interessant sein.
[01:02:02] Oder ich scroll da manchmal Kommentare durch
[01:02:04] und dann fragt einer einen, was ich denke,
[01:02:05] das ist eigentlich ein gutes Thema von Video oder so.
[01:02:08] Und dann habe ich schon richtig Bock, das zu machen.
[01:02:10] Also ich überlege, ich spreche dann schon im Kopf,
[01:02:12] was ich sagen könnte und so.
[01:02:14] Und das macht auch richtig Spaß, das zu machen.
[01:02:18] Also es ist nicht so,
[01:02:19] mache ich heute wieder oder so.
[01:02:22] Na gut, die Tage hast du manchmal auch, aber es...
[01:02:26] Und jetzt können wir diesen geilen Segway schlagen,
[01:02:30] zu dem, was wir vorhin über AI und Auffangnetz
[01:02:34] und Gesellschaft gesagt haben.
[01:02:36] Dass das, glaube ich, ein Gefühl ist,
[01:02:40] was ich jedem gönnen würde in seiner Arbeit,
[01:02:43] egal ob der fest angestellter Bäcker ist
[01:02:46] oder Verkäufer oder Malerin oder was auch immer,
[01:02:53] dieses Gefühl, ich kann selber ein bisschen gestalten,
[01:03:00] wie meine Arbeit läuft
[01:03:02] und ich kann auf Dinge eingehen, individuell,
[01:03:05] auf Kunden wünsche oder whatever
[01:03:07] und kann mir da selber, kann das, ja,
[01:03:10] durch mein eigenes Sein und durch mein eigenes Engagement
[01:03:12] gestalten.
[01:03:14] Ich meine, ein Großteil der Leute, mit denen ich spreche,
[01:03:18] haben über ihre Arbeit nicht viel Gutes zu sagen.
[01:03:22] Also ich lebe jetzt ja seit ein paar Jahren auf dem Land.
[01:03:26] Das ist schon, ja, und wieder Arbeit und Maloche
[01:03:31] und wo ich mich immer frage, wow, wie...
[01:03:35] Wie hat das aus?
[01:03:36] Mir ist dieses Konzept halt nicht, genau.
[01:03:38] Mir ist dieses Konzept nicht geläufig.
[01:03:40] Ich habe immer versucht, irgendwas zu machen,
[01:03:42] was mich selber inspiriert und wozu ich Bock habe.
[01:03:45] Klar gibt es da Tage und vielleicht auch mal Wochen,
[01:03:48] wo es dich nervt, das gibt es immer.
[01:03:50] Das ist eine Illusion.
[01:03:52] Aber du kannst ja nur in was besser werden
[01:03:56] und du kannst ja nur mit was glücklich werden
[01:04:01] oder in eine gute Zeit haben,
[01:04:03] wenn du dafür ein Stück weit brennst
[01:04:05] und wenn du da irgendwie Inspiration draus stehst.
[01:04:07] Das Ding ist ja auch, wenn du gut aufstehst
[01:04:09] und hast Bock auf deine Arbeit,
[01:04:11] das kann ja auch ein Angestellten Verhalten sein.
[01:04:14] Das muss jetzt nicht immer das Schlechte sein.
[01:04:16] Das kann ja auch ganz angestellt sein,
[01:04:18] hast Bock trotzdem auf deine Arbeit zu gehen.
[01:04:20] Das ist ja so.
[01:04:22] Aber wenn das der Fall ist, dass du Bock hast,
[01:04:25] das setzt ja unglaubliche Energien frei auch in dir selbst.
[01:04:28] Du machst ja eine ganz andere Arbeit.
[01:04:30] Du leistest ganz anders, als wenn du irgendwie sagst,
[01:04:32] wie schlage ich heute die Zeit tot oder so.
[01:04:34] Eigentlich sollte das jeder Chef irgendwie anstreben,
[01:04:37] dass es den Angestellten irgendwie gut geht,
[01:04:39] dass sie Bock haben und so einen Sog erzeugen,
[01:04:42] anstatt immer diesen Druck mit "Du musst kommen"
[01:04:45] oder "Nah, schon wieder krank gemacht"
[01:04:48] oder irgendwie so was.
[01:04:50] Einfach mit "Sie sind Freiraum".
[01:04:52] Gut, das ist dann natürlich nicht mal so kalkulierbar
[01:04:54] oder was auch immer, was die da so antreibt, die Chefs.
[01:04:57] Ja, also ich glaube, es hat mega viel mit Wertschätzung zu tun.
[01:05:01] Das auch.
[01:05:03] Ich bin nie in die Versuchung gekommen,
[01:05:07] in einen Betrieb zu gehen oder in einen Beruf zu gehen,
[01:05:09] bei dem ich ständig auf Wertschätzung
[01:05:13] unmittelbar von meinem Chef angewiesen bin.
[01:05:16] Ich habe es immer ganz gut geschafft, mich selber wertzuschätzen,
[01:05:19] meine Arbeit wertzuschätzen.
[01:05:21] Und ab und zu klopft ihr mal ein Kunde auf die Schulter
[01:05:23] und dann ist das auch schön.
[01:05:25] Aber ich glaube, wenn du in so einem engen Verhältnis bist
[01:05:27] mit Vorgesetzten, dann ist es ganz wichtig,
[01:05:29] dass da ganz viel Wertschätzung passiert,
[01:05:32] und das ist halt das, was ich hier überhaupt nicht,
[01:05:35] was ich gar nicht mehr mitkriege.
[01:05:37] Dass jemand sagt, mein Chef, wir sind keine Freunde,
[01:05:40] aber wir kommen echt gut miteinander klar.
[01:05:42] Und er nimmt sich Zeit, mir auch mal zu sagen,
[01:05:45] dass ich ein wichtiger Teil der Firma bin
[01:05:47] oder für ihn wichtig bin und so.
[01:05:49] Das höre ich ganz, ganz, ganz selten.
[01:05:51] Und ich glaube, das würde schon viel verändern.
[01:05:53] Das würde schon so ein, zumindest so ein psychisches Aufrangnetz bieten
[01:05:59] für ganz viele Leute.
[01:06:01] Und das, was vielleicht nicht supergeil findest
[01:06:03] und das vielleicht ein Job ist, den du wirklich wegen der Kohle machst,
[01:06:06] wenn du dann wenigstens da Leute um dich hast,
[01:06:08] die vielleicht gleich denken und man merkt, man ist mir selber bold,
[01:06:11] aber cool, beziehen das durch, wir haben Spaß.
[01:06:14] Dann ist das schon eine ganz andere Nummer,
[01:06:16] als jeden Morgen mit so einer Fresse irgendwie den Bus zu setzen.
[01:06:20] Das stimmt.
[01:06:22] Ich wollte sagen, wir haben genug Themen aus dem Backer.
[01:06:26] Das ist jetzt ungefähr eine Stunde, haben wir jetzt aufgenommen.
[01:06:29] Ich backe von dir auf jeden Fall die ganzen Links unten in der Description rein.
[01:06:34] Also mache ich deine Seite, da können die Leute sich mal deine Musik anhören und so weiter
[01:06:38] und vielleicht auch irgendein anderen Kram, den wir so besprochen haben.
[01:06:43] Aber ich fand es schon mal geil, ich habe auch noch mehr Themen,
[01:06:46] die man jetzt backern könnte, aber ich denke, eine Stunde reicht das mal.
[01:06:49] Ja, vielleicht machen wir das einfach.
[01:06:51] Ja, wir machen das einfach nochmal.
[01:06:53] Ich könnte jetzt an jeder Stelle, könnte ich nochmal abzweigen,
[01:06:56] und mal gucken, ob die Leute das interessiert, ob die dranbleiben.
[01:06:59] Und wenn die mehr wollen, dann können sie das ja auch in den Kommentaren reinschreiben.
[01:07:03] Also das war die Sendung von heute mit Jochen,
[01:07:07] aka Skyance, wenn es euch gefallen hat, lasst ein Like da, schreibt einen Kommentar.
[01:07:12] So macht man das immer auf YouTube.
[01:07:16] Genau.
[01:07:17] Und ich würde sagen, tschüss.
[01:07:18] Hier ist noch ein Video verlinkt und da ist noch ein Video verlinkt
[01:07:20] und hier könnt ihr noch klicken und da ist noch ein Video.
[01:07:22] Und das hier ist Robert und das hier bin ich.
[01:07:27] Ja, und link zu meinem Kanal mache ich auch noch rein,
[01:07:30] zu meinen anderen 8 Kanären.
[01:07:33] Ich würde sagen bis zum nächsten Mal und tschüss.
[01:07:37] Cool, tschüss.